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MedienmitteilungVeröffentlicht am 3. Dezember 2025

Blatt Eglisau – die neueste Karte des Geologischen Atlas der Schweiz 1:25000

Warum liegt südlich des Rheins eine durch die quartären Gletschervorstösse und fluviatile Erosion geprägte Landschaft vor und nördlich des Rheins eine Schichtstufenlandschaft? Hintergrundinformationen zu dieser und vielen weiteren geologischen Fragen liefert das neue Blatt Eglisau des Geologischen Atlas der Schweiz 1:25000.

Das Blatt Eglisau schliesst die letzte Lücke in der Abdeckung des schweizerischen Mittellands mit geologischen Atlasblättern im Massstab 1:25000. Es wird hauptsächlich durch das Rheintal und die Seitentäler von Thur, Töss und Glatt geprägt.

Was den Felsuntergrund betrifft, weist das Gebiet des Atlasblatts Eglisau einen relativ einfachen geologischen Aufbau auf. Die mesozoischen Schichten und die sie diskordant überlagernde Molasse fallen leicht gegen Südosten ein, wobei die Molasseablagerungen gegen Südosten deutlich an Mächtigkeit zunehmen. Diese Ablagerungen stammen sowohl aus den Alpen als auch aus der mesozoischen Bedeckung des späteren Schwarzwalds.

Das Gebiet des Atlasblatts Eglisau weist eine ausserordentlich vielseitige und umfangreiche Dokumentation quartärer Ablagerungen auf. In kaum einem anderen Gebiet der nordschweizerischen Blätter des Geologischen Atlas der Schweiz 1:25000 sind die Ablagerungen der verschiedenen Phasen der eiszeitlichen Landschaftsentwicklung so vollständig erhalten geblieben wie hier.

Der mit Abstand wichtigste Rohstoff im Kartengebiet ist der Kies der eiszeitlichen Niederterrassenschotter. Die meisten der Vorkommen – diese zählen schweizweit zu den grössten – zeichnen sich durch einen generell geringen Feinkornanteil aus, was den Abbau zusätzlich lohnend macht.

Diese geologische Vielfalt macht das Blatt Eglisau zu einer Grundlage für zahlreiche Anwendungen. Es hilft nicht nur der Forschung, die Entwicklung der Landschaft besser zu verstehen. Sondern es unterstützt auch die Bevölkerung und die Behörden, zum Beispiel bei der Planung von Bauprojekten oder bei der nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen. Gleichzeitig trägt es dazu bei, das Bewusstsein für die geologische Geschichte und die Veränderungen unserer Umwelt zu stärken.

Der Geologische Atlas der Schweiz – wozu?

In Papierform oder als Geodaten bietet der Geologische Atlas der Schweiz, mit dem Blattschnitt und der Topografie der Landeskarte im Massstab 1:25000 als Basis, einen umfassenden und detaillierter Überblick über die nahe der Erdoberfläche vorkommenden Festgesteine und Lockergesteine. Geologische Profilschnitte ermöglichen zudem einen Blick in die Tiefe und veranschaulichen den tektonischen Bau der Region. Diese Informationen sind nicht nur für Fachleute wichtig. Der Geologische Atlas der Schweiz trägt zu nachhaltigen Entscheidungen im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich bei, beispielsweise auf dem Gebiet der Naturgefahren, für Baugrunduntersuchungen oder bei der Kiesprospektion. Die Blätter des Geologischen Atlas sind aber auch eine Informationsquelle für alle, die sich dafür interessieren, wie unsere Umgebung aufgebaut und wie sie entstanden ist.

Bundesamt für Landestopografie swisstopo

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