Der Geologische Atlas der Schweiz wird um das Kartenblatt Vättis erweitert
Was sehen wir durch das Vättis-Fenster? Hintergrundinformationen zu dieser und vielen weiteren geologischen Fragen liefert das neue Blatt Vättis des Geologischen Atlas der Schweiz 1:25000 von swisstopo.
Der Geologische Atlas der Schweiz stellt eine Vielzahl geologisch relevanter Informationen über die Festgesteine und Lockergesteine nahe der Erdoberfläche dar. Geologische Profilschnitte ermöglichen zudem einen Blick in grössere Tiefen und veranschaulichen den tektonischen Bau der Region.
Damit ist der Geologische Atlas ein wichtiges Entscheidungsinstrument im technischnaturwissenschaftlichen Bereich, beispielsweise auf dem Gebiet der Naturgefahren, für Baugrunduntersuchungen oder bei der Kiesprospektion. Die Blätter des Geologischen Atlas sind aber auch eine Informationsquelle für alle, die sich dafür interessieren, wie unsere Umgebung aufgebaut und entstanden ist.
Die Basis für die Karten des Geologischen Atlas bilden Blattschnitt und Topografie der Landeskarte im Massstab 1:25000.
Eine mehrphasige Deformationsgeschichte
Das in den östlichen Schweizer Alpen gelegene Gebiet von Atlasblatt Vättis erstreckt sich vom Weisstannental im Nordwesten bis zum Vorderrheintal im Süden. Im Osten wird es vom Alpenrheintal und im Westen durch das Sardonagebiet mit der als UNESCO-Welterbe anerkannten Tektonikarena Sardona begrenzt.
Die Festgesteine des Kartengebiets zählen zum Helvetikum. Sie bestehen hier meist aus Sedimenten von Perm bis Oligozän und wurden vor ca. 300 bis 30 Millionen Jahren gebildet. Diese Gesteinsabfolge wird durch die weithin sichtbare Glarner Hauptüberschiebung unterteilt.
Die Gesteine haben eine mehrphasige Deformationsgeschichte erlebt. Durch Verfaltung und Überschiebung entstanden neue Gesteinspakete, die heute einen mächtigen Schuppenkomplex bilden. Und was ist nun im Vättis-Fenster zu sehen? Dort sind kristalline Gesteine des Aar-Massivs aufgeschlossen, die überall sonst von Sedimenten bedeckt sind.
Eine geomorphologische Besonderheit
Spektakulär ist die tief in den Fels eingeschnittene Taminaschlucht und die dort, nahe beim Alten Bad Pfäfers entspringende Thermalquelle Pfäfers. Mit einer Temperatur von konstant 36.5 Grad wird diese seit dem Mittelalter als Heilbad genutzt.
Das neue geologische Atlasblatt Vättis ist zusammen mit einer umfangreichen Erläuterungsbroschüre bei swisstopo erhältlich und kann online im Kartenviewer map.geo.admin.ch betrachtet werden.
Auskunft
Bundesamt für Landestopografie swisstopo
Kommunikation und Web
+41 58 465 62 85 | infokmk@swisstopo.ch
Weiterführende Links
Bundesamt für Landestopografie swisstopo
Seftigenstrasse 264
3084 Wabern

