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Veröffentlicht am 8. Januar 2024

Geodätische Bezugssysteme

Ein geodätisches Bezugssystem definiert ein Koordinatensystem im Raum (Ursprung und Orientierung der Koordinatenachsen) zur Angabe räumlicher Positionen (Lage, Höhe) sowie der Schwere von Punkten. Diese Definition legt auch die Figur, die Grösse und die räumliche Lagerung der Bezugsfläche (meist ein Rotationsellipsoid) fest, allenfalls zusätzlich auch zugehörige physikalische Parameter des Schwerefeldes der Erde und eine Kartenprojektion. 

Europäische Bezugssysteme

Neben den traditionellen nationalen Bezugssystemen gibt es ein europaweit gültiges System ETRS89. Die Anbindung der klassischen nationalen Bezugssysteme an die globalen terrestrischen Bezugssysteme mittels geodätischer Messverfahren ist nur mit sehr beschränkter Genauigkeit möglich. Die modernen (lokalen) Bezugssysteme zeichnen sich hingegen durch einen genau definierten Übergang zu den weltweiten Systemen aus, womit eine cm-genaue absolute Positionierung von Objektpunkten möglich wird.

Schweizerische Bezugssysteme

Mit der Landesvermessung LV95 wurde in der Schweiz ein global gelagertes (CHTRS95) und ein lokal gelagertes (CH1903+) System definiert, welches seit 2017 das offizielle Bezugssystem der Schweiz ist. Es löst das alte lokale Bezugssystem CH1903 ab, welches für mehr als 100 Jahre Grundlage der Vermessung in der Schweiz war.

Schweizerische Kartenprojektionen

Die Schweizerische Landesvermessung verwendet seit ihrer Einführung 1903 die einheitliche Schweizerische Kartenprojektion «Swiss Grid». Die Umstellung auf die im Rahmen von CHTRS95 erwähnte und in vielen Ländern gebräuchliche UTM-Projektion ist derzeit nicht geplant.

Bundesamt für Landestopografie swisstopo

Bereich Geodäsie und Eidgenössische Vermessungsdirektion
Seftigenstrasse 264
3084 Wabern