Geteilte Mobilität nimmt Fahrt auf
Wenn mehrere Personen gemeinsam ein Fahrzeug nutzen, sinkt der Energieverbrauch. Das Projekt sharedmobility.ch von EnergieSchweiz trägt mit der Harmonisierung von Daten dazu bei, dass das Teilen von Autos, Velos oder E-Trottis einfacher wird. Die Kartenplattform von swisstopo macht die Fahrzeuge sichtbar.
08.05.2023 | DKW

Teilen heisst sparen. Das gilt besonders, wenn es um Ressourcen geht. In der Schweiz entfällt ein Drittel des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen auf den Verkehr. Werden Fahrzeuge von mehreren Personen genutzt, lässt sich Energie sparen. Das Projekt sharedmobility.ch vom Bundesamt für Energie (BFE) knüpft an diese Idee an, mit dem Ziel, effiziente Formen der Mobilität zu fördern. «Ein Carsharing-Auto ersetzt bis zu zehn Autos», sagt Nico Rohrbach, Projektverantwortlicher beim BFE. Insgesamt 15 Sharing-Unternehmen haben sich dem Vorhaben angeschlossen, um die Sichtbarkeit und Verfügbarkeit des Angebots zu verbessern. «Teilen statt besitzen», lautet das Motto.

Alle Fahrzeuge auf einen Blick
Wer kurzfristig ein Auto oder E-Auto, ein Velo oder E-Velo, ein E-Trotti, E-Cargobike oder E-Mofa nutzen möchte, hat nun leichtes Spiel: Auf sharedmobility.ch führt ein Link direkt zur Plattform map.geo.admin.ch von swisstopo. Auf der Karte erscheinen sämtliche Standorte und alle frei verfügbaren Fahrzeuge in der Schweiz. Die Daten werden im Sekundentakt aktualisiert. sharedmobility.ch zeigt den Nutzen der digitalen Transformation beispielhaft auf. Das Ergebnis gründet nicht nur auf einer gelungenen Zusammenarbeit, sondern auch auf Innovation. Denn die Hürden waren hoch: «Die Anbieterinnen und Anbieter haben ihre Daten in unterschiedlichen Formatvorlagen und Strukturen angelegt», so Nico Rohrbach. Wer die Daten verwenden wollte, musste jeweils bei den einzelnen Unternehmen einen Zugriff beantragen. Die Verantwortlichen mussten somit einen gemeinsamen Nenner finden, um diese Herausforderung zu meistern.

Eine Schnittstelle für alle
Neu fliessen die Daten aus rund 40 Schnittstellen in ein standardisiertes Format. Daraus entsteht ein einziger harmonisierter Datensatz, der eine einfache Anwendung ermöglicht. So sind die Voraussetzungen geschaffen, dass die verfügbaren Fahrzeuge in Echtzeit auf map.geo.admin.ch ersichtlich sind. «Wir haben hierfür von Beginn weg auf die Vernetzung mit der Plattform von swisstopo gesetzt», betont Nico Rohrbach. Das Bundesamt für Landestopografie bietet sich dazu an. Es gilt auf Bundesebene als offizieller Partner für Geodaten.
Die harmonisierten Daten von sharedmobility.ch können von weiteren Akteuren kostenlos genutzt werden; beispielsweise von Mobilitätsanbietern, die Apps entwickeln wollen. Einzelne Unternehmen haben davon bereits Gebrauch gemacht und die Daten bei der Programmierung der öV Plus App verwendet. Das ist im Sinne von sharedmobility.ch: Die Verantwortlichen möchten mit der Open-Data-Philosophie neue Geschäftsmodelle unterstützen und die geteilte Mobilität fördern.
Teilen wird noch einfacher
Nico Rohrbach hat es mit einer «sehr schnelllebigen Branche» zu tun, wie er sagt. «Gewisse Anbieterinnen und Anbieter verschwinden, andere tauchen plötzlich auf oder fusionieren». Er beobachtet die Entwicklung genau, um möglichst viele Player an Bord zu holen. «Das Ziel ist, alle dabei zu haben.» sharedmobility.ch stösst auf rege Nachfrage. Die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer steigt fortwährend an. Die Attraktivität soll längerfristig noch verbessert werden, denn technisch gibt es Optimierungspotenzial. Derzeit findet man auf der Karte map.geo.admin.ch zwar alle verfügbaren Fahrzeuge. Wer ein Objekt mieten will, muss das Geschäft jedoch über die App des Anbieters abwickeln. Zukünftig soll der gesamte Prozess – von der Fahrzeugsuche bis zur Miete – auf einer Plattform und mit wenigen Klicks erledigt werden können. Die Gründe dafür sind einleuchtend: Je einfacher das Teilen von Fahrzeugen wird, desto mehr Ressourcen werden geschont.
Geodaten für die ganze Schweiz
Mit der Strategie Geoinformation Schweiz haben der Bundesrat und die Kantone eine Basis geschaffen, um verlässliche, detaillierte und aktuelle Geoinformationen zugänglich zu machen. swisstopo koordiniert die schweizweite Harmonisierung dieser Daten und stellt sie kostenlos zur Verfügung. Auf der Plattform map.geo.admin.ch findet man Informationen zu über 800 raumbezogenen Themen, darunter sind die Wildruhezonen, gesperrte Wanderwege und Shared-Mobility-Angebote. Die Geodaten werden auch zur Entwicklung von Apps genutzt: beispielsweise von Schweiz Mobil, SAC und Rega.
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