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Geodaten untermauern das digitale Bauen

Mit der Methode «Building Information Modelling» soll die Baubranche digitalisiert und vernetzt werden. Geodaten liefern wichtige Grundlagen dazu. armasuisse Immobilien und swisstopo setzen das Vorhaben innovativ um.

08.05.2023 | DKW

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Bunker, Seilbahnen, Kasernen: Das Immobilienportfolio der armasuisse ist vielfältig. Es umfasst 7‘000 Gebäude und Anlagen. Pro Jahr fallen rund 1‘100 Projekte an, die mit der Nutzung von Bauten verbunden sind. Allein am Standort Payern, wo sich ein Militärflugplatz befindet, sind zurzeit 80 Dossiers in Bearbeitung.  Bei armasuisse Immobilien, dem Immobilienkompetenzzentrum des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), läuft das Management auf Hochtouren: Von der Planung über den Bau bis zum Betrieb, zur Sanierung, Umnutzung sowie zum Rückbau geht alles über die Tische der Fachleute. «Während dem Lebenszyklus einer Immobilie sammeln sich Berge von Daten, Informationen und Dokumenten an», erklärt Giuseppe Acciardi von armasuisse Immobilien. Hier setzt die Methode «Building Information Modelling» (BIM) an.

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Politisch gesteuert

Sämtliche Daten sollen künftig in ein System überführt werden, auf welches alle Beteiligten Zugriff haben – von Fachleuten im Bereich Planung und Bau bis hin zu den Mieterinnen und Mietern, dem Facility Management oder den Nutzern von Anlagen. Das ermöglicht eine vernetzte Planung sowie Bewirtschaftung und verhindert, dass Informationen zwischen den Schnittstellen verloren gehen. Giuseppe Acciardi, verantwortlich für die Einführung von BIM bei armasuisse Immobilien, hat ein ambitioniertes Ziel: Er will die digitale Transformation bei armasuisse Immobilien «zum Fliegen bringen». Ausschlaggebend dafür ist ein politischer Entscheid. Der Bundesrat gibt vor, dass in der Bundesverwaltung bis 2025 bei allen neuen Bauprojekten die BIM-Methode angewendet wird. Bei armasuisse Immobilien setzt man hierfür gezielt auf die Zusammenarbeit mit swisstopo, denn Geoinformationen sind die Grundlage für eine raumbezogene Planung: Bauwerke sind immer in eine reale Umwelt eingebettet. Diese Umgebung wird digital durch Geodaten nachgebildet. Das Zusammenspiel von Geodaten und BIM-Projektdaten wird als geoBIM verstanden.

 

Geodaten liefern Antworten

Diese Kooperation schafft Mehrwert: Wird an einem Standort von armasuisse Immobilien ein Neubau oder eine Sanierung geplant, fliessen wichtige Informationen ein: Beispielsweise kann ermittelt werden, ob es im Untergrund Werkleitungen gibt oder ob in der Umgebung Fruchtfolgeflächen, also ackerfähiges Land, berücksichtigt werden müssen. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Nachhaltigkeit: Auf die Frage, ob es sinnvoll ist, an einem Gebäude eine Fotovoltaik-Anlage anzubringen, liefern Geodaten eine Antwort. Ganz nach dem Motto «digital first» machen armasuisse Immobilien und swisstopo vor, wie die digitale Transformation an Tempo gewinnen kann. Giuseppe Acciardi erhält im Rahmen einer Dienstleistungszusammenarbeit Support von Maria Klonner und Roland Herrmann, die bei swisstopo auf geoBIM spezialisiert sind. Das innovative Dreierteam arbeitet projektorientiert zusammen, um die vom Bundesrat gesetzten Ziele zu erreichen.

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3D-Visualisierung

Mit BIM soll es zukünftig möglich sein, Bauprojekte zu modellieren und dreidimensional sichtbar zu machen, bevor ein Bagger auffährt. Damit lassen sich Fehler frühzeitig erkennen. Die digitalisierten Daten bleiben während der gesamten Lebensdauer der Immobilie auf einer Plattform zugänglich und werden ständig aktualisiert. Das bringt auch Vorteile für das Facility Management: Laut Giuseppe Acciardi fallen während dem Lebenszyklus eines Bauwerks 80 Prozent der Kosten auf den Betrieb, die Bewirtschaftung und Wartung. Nur 20 Prozent fliessen in die Planung und Realisierung. Der digitale Umbau dürfte sich somit als Gewinn erweisen.

geoBIM unterstützt BIM

swisstopo hat kürzlich eine geoBIM-Strategie verabschiedet. Ein massgebendes Ziel ist die schweizweite Harmonisierung und Standardisierung von Geodaten, sodass diese für die Methode «Building Information Modelling» (BIM) genutzt werden können. Zum Einsatz kommen unter anderem qualitativ hochstehende topografische Landschafts- und Höhenmodelle.

geoBIM Strategie

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