In der Asylregion Tessin und Zentralschweiz waren Asylsuchende bisher in provisorischen Unterkünften untergebracht. Diese waren qualitativ einwandfrei, aber auf das Wesentliche reduziert. Das neue Gebäude ist in technischer und baulicher Hinsicht auf dem neusten Stand. Es bietet nicht nur im Innenbereich, sondern auch im Aussenbereich mit seinen Grünflächen, Sportplätzen und Terrassen mehr Platz für die Nutzerinnen und Nutzer.

Insgesamt stehen 350 Unterbringungsplätze zur Verfügung: 10 Zimmer mit 100 Betten für Familien, 16 Zimmer mit 124 Betten für alleinstehende Männer, 9 Zimmer mit 90 Betten für unbegleitete Minderjährige und 6 Zimmer mit 36 Betten für andere Personen mit besonderen Bedürfnissen. Diese Aufteilung kann je nach Bedarf angepasst werden.

Für den operativen Betrieb des BAZ ist das SEM zuständig. Die Betreuung der Asylsuchenden und die Sicherheit im Zentrum wird rund um die Uhr (24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche) von zwei beauftragten Unternehmen gewährleistet. In der Umgebung des BAZ werden in Absprache mit den lokalen Polizeibehörden externe Patrouillen durchgeführt. Darüber hinaus arbeiten Vertreterinnen und Vertreter des SEM, der Kantons- und Gemeindepolizei, der Gemeinden Balerna, Novazzano und Chiasso sowie der Zivilgesellschaft regelmässig im Rahmen einer Begleitgruppe zusammen, um einen reibungslosen Betrieb des BAZ sicherzustellen.

Das neue Gebäude bietet mehr Beschäftigungsmöglichkeiten, sodass die Asylsuchenden den Alltag aktiv mitgestalten können. Neben den üblichen Reinigungsarbeiten können sie in der hauseigenen Küche oder Wäscherei mitarbeiten oder zum Unterhalt der Grünanlagen beitragen. Es bestehen auch Beschäftigungsprogramme, die der lokalen Bevölkerung zugutekommen. Solche Programme werden im Tessin vermehrt angeboten, da das SEM seit Anfang 2024 zusätzliches Personal bereitstellt.

Zum Zentrum gehören auch zwei gut ausgestattete Unterrichtsräume, und für besonders vulnerable Personen stehen noch besser geschützte Räume zur Verfügung. Ein Raum ist für Aktivitäten mit der Bevölkerung und den Schulunterricht für Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahren vorgesehen (ab September 2024).

Grosszügigere und gut durchdachte Räume sowie funktional erweiterte Bereiche für die Verwaltung und medizinische Untersuchungen vereinfachen das Aufnahmeverfahren.

Das BAZ Pasture verfügt zudem über Räume zur Isolierung von Erkrankten, einen internen Gesundheitsdienst mit drei Allgemeinmedizinern, Fachpersonen aus den Bereichen Psychiatrie, Psychologie und Suchthilfe sowie einem Optiker. Für den Rechtsschutz, die Rückkehrhilfe der IOM und drei religiöse Betreuungspersonen, darunter ein Imam, sind ebenfalls Räumlichkeiten vorgesehen. Minderjährige Asylsuchende werden von einem speziell geschulten Team und elf Sozialpädagoginnen und -pädagogen betreut.

Eröffnung des definitiven Bundesasylzentrums in der «Zona Pasture»