Berg in Bewegung: das Rätsel der Rosablanche
Im Jahr 1915 stellten Geodäten der Landestopografie fest, dass sich ein eigentlich fest im Fels der Walliser Rosablanche verankerter Triangulationspunkt um mehrere Meter bewegt hatte. Eine intensive Ursachensuche begann. Unzählige Berggänge, Winkelmessungen und Nachforschungen später konnte das Rätsel gelüftet werden.
Über Mittag, während der wärmsten Stunden, ist dort alles in Bewegung; von links und rechts fallen die Blöcke in die Rinne oder nehmen von dort ihren Weg in südlicher Richtung auf den Gletscher hinunter. Man hat den Eindruck, dass der Untergrund des Signals nicht mehr lange widerstandsfähig sein könne, sondern dem Gesetz der Schwere folgen und in die Tiefe fahren müsse.
So entstand, als der Gletscher zurückging, ein ‹défaut de stabilité›; die Felsmassen, welche kein Fundament mehr hatten, […] rutschten zur Tiefe.
Früher ein Signalgipfel wie viele hundert andere auch, […] die ebenso leicht als uninteressant waren, brachte dich nichts aus deiner harmonischen Ruhe, aber auch nichts aus deiner Mittelmässigkeit. Und heute, o Rosablanche! […] Du bist geodätisch und geologisch examiniert, du bist photographiert und topographiert, Jahrbücher erzählen von deinem Schicksal, ja, welch ein Schicksal, erst nachdem du um dein hohes Haupt gekürzt worden bist, kamst du zu dieser zweifelhaften Berühmtheit!
Bundesamt für Landestopografie swisstopo
Infodesk Geschichte
Seftigenstrasse 264
3084 Wabern
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