Bezugssystem – Basis für Koordinaten
Das Bezugssystem bildet die theoretische Grundlage, um Koordinaten zu bestimmen. Hierfür werden die Masseinheiten, der Ursprung und die Lage des Koordinatensystems definiert. Im Bezugssystem wird auch festgehalten, welche Kartenprojektion verwendet wird, um die kugelförmige Erde auf einer Karte darzustellen. Es gibt globale, europäische und schweizerische Bezugssysteme.
Zu einem Bezugssystem gehören unter anderem
- das Koordinatensystem mit Ursprung, Koordinatenachsen und Masseinheit sowie
- die verwendete Kartenprojektion, mit welcher ein bestimmtes Gebiet bestmöglich auf einer Karte abgebildet werden kann.
Es gibt globale und nationale Bezugssysteme. Das am meisten verwendete globale Bezugssystem ist das World Geodetic System WGS84, bestehend aus Längen- und Breitengraden. Viele Staaten haben ihre eigenen, nationalen Bezugssysteme definiert, so auch die Schweiz. Dieses offizielle Bezugssystem wird als CH1903+ bezeichnet. CH1903+ steht für das 1903 eingeführte Bezugssystem, das in den 1990er Jahre erneuert wurde. Ein weiteres Bezugssystem, das CHTRS95 (Swiss Terrestrial Reference System 1995) wird für wissenschaftliche Zwecke eingesetzt.
Kartenprojektion
Haben Sie schon einmal versucht, die Schale einer Orange in möglichst einem Stück flach abzulegen? Dies geht nicht, ohne dass die Schale zerreisst. Wer die Erde auf einer Fläche abbilden will, steht vor ähnlichen Schwierigkeiten. Mit einer Kartenprojektion wird es möglich, ein bestimmtes Gebiet, zum Beispiel ein Land, mit möglichst wenig Rissen oder Verzerrungen auf einer Karte darzustellen. Für die Schweiz ist dies eine schiefachsige, winkeltreue Zylinderprojektion.
Basierend auf dieser Kartenprojektion ist in den Landeskarten ein Netz von rechtwinklig zueinanderstehenden Linien – das Koordinatennetz – eingetragen. Diese Linien erleichtern das Bestimmen von Koordinaten in den Karten.

3084 Wabern
- Tel.
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Zuständige Stelle
Geodäsie und Eidgenössische Vermessungsdirektion