Computer und digitale Daten
Elektronische Rechenmaschinen eroberten im letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts die Landestopografie. Ihr Aufstieg zum wichtigsten Arbeitsinstrument war jedoch kein rasanter: Zunächst wurden sie nur in geodätischen Berechnungen genutzt. In den 1990er Jahren hatten computergestützte Verfahren jedoch in allen Arbeitsbereichen Einzug gehalten.
1959–1982 Ernst Huber
1981–1998 Francis Jeanrichard
1998–2005 Erich Gubler
1941– Wabern, Seftigenstrasse 264
1953–1968
Abteilung für Landestopographie
Service topographique
Servizio topografico
1968–1978
Eidgenössische Landestopographie
Service topographique fédéral
Servizio topografico federale
1979–2003
Bundesamt für Landestopographie
Office fédéral de la topographie
Ufficio federale di topografia

Anfänge
1959 besuchte der erste Ingenieur von swisstopo eine IBM-Schulung, um Programmieren zu lernen. Dies war der Beginn der langsamen Verlagerung analoger Arbeitsprozesse in den digitalen Raum, die mit dem Topografischen Landschaftsmodell (TLM) seit 2008 ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.
Elektronische Rechenmaschinen setzten sich an der Eidgenössischen Landestopografie jedoch nur langsam und über viele Jahrzehnte hinweg durch. Die Programmierschulungen für swisstopo-Ingenieure blieben zunächst ohne Folgen für die Arbeit der Geodäten, Topografinnen und Kartografen.
Erst als das Eidgenössische Militärdepartement 1969 über ein eigenes Rechenzentrum verfügte, konnten erste Kalkulationen an den Mainframe-Computer delegiert werden: Der Lochkartenrechner des EMD tätigte Ausgleichsberechnungen für geodätische Netze.
Durchbruch
Im Verlaufe der 1970er Jahre wurden Computer immer erschwinglicher und der Massenproduktion zugeführt, wodurch sie auch in der Bundesverwaltung verstärkt Anwendung fanden.
1978 erhielt swisstopo einen eigenen Mainframe-Computer. Das Digitale Höhenmodell 25 (DHM25) war das erste grosse Projekt der Digitalisierung bei swisstopo. Es übersetzte die Höhen der 1979 fertiggestellten Landeskarte 1:25 000 zwischen 1984 und 1996 in ein digitales Modell.
In den 1980er und 1990er Jahren setzte sich der Computer bei swisstopo immer stärker durch: Die GPS-unterstützte Landesvermessung (ab 1987), die Redaktion der Landeskarte am Bildschirm und das Erstellen des Vektordatensatzes VECTOR25 (beide ab 1995) sowie die digitale Fotogrammetrie (ab 1996) sind nur einige der Wegmarken dieser Entwicklung.
1963: Letztes Blatt der Erstausgabe der Landeskarte 1:50 000 erscheint
Das letzte Blatt der Landeskarte 1:50 000 285 Domodossola erscheint. Damit ist die ganze Schweiz im zweitgrössten Massstab abgedeckt und die «Siegfriedkarte» 1:50 000 aus dem 19. Jahrhundert ersetzt.
1965: Landeskarte 1:500 000 erscheint
Die Landeskarte 1:500 000 erscheint.
1965: Letztes Blatt der Erstausgabe der Landeskarte 1:100 000 erscheint
Das letzte Blatt der Landeskarte 1:100 000 47 Monte Rosa erscheint. Damit ist die ganze Schweiz im drittgrössten Massstab abgedeckt und die «Dufourkarte» aus dem 19. Jahrhundert ersetzt.
1968: Nachführung der Landeskarten in sechs Blöcken wird eingeführt
Die Nachführung der Landeskarten in sechs Blöcken wird eingeführt. Damit kann jedes Jahr ein Sechstel der Schweiz auf den neusten Stand gebracht werden.
1969: Erster Einsatz von Computern für die Ausgleichungsberechnungen von geodätischen Netzen
Erstmals kann für die Ausgleichungsberechnungen von geodätischen Netzen der Computer des Typs «IBM 360 Modell 50» des Militärdepartements benutzt werden (Lochkartenbetrieb).
1978: Erste hauseigene Computeranlage wird installiert
Die erste hauseigene Computeranlage, ein Rechner des Typs «Prime 400» mit einem RAM von 256 KB und einer Festplatte von 80 MB, wird installiert.
1979: Letztes Blatt der Erstausgabe der Landeskarte 1:25 000 erscheint
Das letzte Blatt der Landeskarte 1:25'000 1292 Maggia erscheint. Damit ist die ganze Schweiz im grössten Massstab abgedeckt und die «Siegfriedkarte» 1:25'000 aus dem 19. Jahrhundert ersetzt.
1984: Beginn der Produktion des Digitalen Höhenmodells
Beginn der Produktion des Digitalen Höhenmodells 1:25'000 (DHM25) (bis 1996), zuerst Projekt DIKART genannt.
1987: Erster Einsatz von GPS-Satellitenempfängern für die Landesvermessung
Erster Einsatz von GPS-Satellitenempfängern für die Landesvermessung.
1988: GPS-gestützte Vermessung wird operationell
Vier GPS-Empfänger werden beschafft und damit die GPS-gestützte Vermessung operationell. In mehreren Messkampagnen wird das neue GPS-Referenznetz der Landesvermessung (LV95) gemessen (bis 1994).
1989: Erstellung des VECTOR200
Erstellung des Vektordatensatzes 1:200 000 (VECTOR200).
1994: Grundlagenvermessung mit GPS für den Lötschberg-Basistunnel
Grundlagenvermessung mit GPS für den Lötschberg-Basistunnel (BLS-AlpTransit).
1995: Beginn der digitalen Produktion der Landeskarte
Beginn der digitalen Produktion der Landeskarte mit der Einführung der Redaktion 1:50 000 am Bildschirm.
1995: Erstellung des VECTOR25
Beginn der Erfassung des Vektordatensatzes 1:25'000 (VECTOR25).
1995: Berechnung des neuen Referenznetzes LV95
Berechnung des neuen, hochpräzisen Referenznetzes der Landesvermessung (LV95), das mit GPS zwischen 1988 und 1994 gemessen wurde. Das Bezugssystem CH1903+ wird eingeführt.
1996: Erste CAD-Systeme werden installiert
Die ersten CAD-Systeme für die Kartografie mit der Spezialsoftware «Dry/Nuages» werden installiert. Produktionsbeginn ist 1997 mit dem Blatt 1273 Biasca.
1996: Einführung der digitalen Fotogrammetrie und Orthofotoproduktion
Mit der Beschaffung eines Rollfilmscanners und eines Systems des Typs «Phodis TS/Phocus» der Firma Zeiss wird die digitale Fotogrammetrie (Aerotriangulation) und die Orthofotoproduktion eingeführt.
1998: Positionierungsdienst swipos-NAV wird eingeführt
Der DGPS-Positionierungsdienst swipos-NAV über UKW-RDS wird definitiv eingeführt.
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